In den letzten Jahren hat sich viel getan auf dem Webseiten-Markt. Zeitenweise konnten Webagenturen jeden Preis verlangen, der ihnen in den Kopf kam. Doch durch den Aufstieg von Open-Source CMS wie z.B. WordPress, wuchs die Anzahl der Anbieter stetig an. Zudem wurde die Bedienbarkeit für den Nutzer und Ersteller der Website immer einfacher. Mittlerweile bietet fast jede Werbeagentur die Erstellung von WordPress Websites zu geringen Kosten an.
Aufgrund der unendlichen Möglichkeiten die WordPress bietet, sind heutzutage selbst Webseiten renomierter Unternehmen auf WordPress basiert. TYPO3 und Konsorten sind auf dem absteigenden Ast, bzw. nur noch in sehr speziellen Anwendungsfällen gefragt. Ein Kostenvergleich für die Erstellung von WordPress Websites und TYPO3 Websites macht die Entscheidung meist sehr einfach.
Wie wir später sehen werden, lassen sich sehr viele Website-Funktionalitäten mit WordPress zu einem Bruchteil der Kosten einer TYPO3 Website realisieren.
Wozu man einen WordPress Entwickler braucht
Um eine anspruchsvolle Unternehmens-Webseite mit WordPress umzusetzen, benötigt man einen Spezialisten. Denn obwohl die Dokumentation von WordPress kostenlos & frei zugänglich ist, braucht es Monate um sich in die Architektur und die Eigenarten von WordPress einzuarbeiten.
Alle 2-3 Monate werden Updates von WordPress veröffentlicht. Diese sollte man tunlichst auf der eigenen Webseite installieren. Sonst läuft man Gefahr, dass die Seite irgendwann nicht mehr funktioniert, gefährliche Sicherheitslücken aufweist oder gar in Suchmaschinen nicht mehr gelistet wird. Abgesehen davon, dass die WordPress Wartung bei Unternehmenswebsites durch einen Profi durchgeführt werden sollte, sind die ständigen Updates Fallstrick Nr. 1 wenn es um Kostenfallen durch Entwicklungsfehler geht:
Beim Thema ‚WordPress Update‚ zeigt sich, ob eine WordPress Webseite korrekt umgesetzt wurde oder nicht.
Wurde das Theme nicht nach WordPress Standards entwickelt, kann es nach einem Update z.B. zu Fehldarstellungen oder zur berühmten „Blank Page“ kommen. Dann sind aufwendige Anpassungen nötig, um die Seite wieder wie vorher aussehen zu lassen. Manchmal endet dies in einem „Wirtschaftlichen Totalschaden“ – z.B. wenn eine umfangreiche, mehrsprachige Website Support-Aufwände von mehreren Wochen verursacht, nur weil der Ersteller nicht mit einem Child-Theme gearbeitet hat.
Nachträgliche Kosten/Aufwände wegen falscher Theme-Auswahl
Die meisten Freelancer oder Agenturen arbeiten mit sog. „Multi Purpose Themes“. Das sind WordPress Themes, die für viele Einsatzgebiete/Branchen verwendbar sind.
Der Nachteil von Multi Purpose Themes ist zum einen der gewaltige Overhead an Funktionen und damit einhergehend ein aufgeblähtes Backend, sowie eingeschränkte Performance. Zum anderen bringt die Masse an Code auch Fehleranfälligkeit mit sich. So hat z.B. eines der weltweit meistverkauften Themes „Avada“ in jüngster Vergangenheit für Verzweiflung bei zig tausenden Website-Betreibern gesorgt.
Kurzer Exkurs: Der Hersteller von Avada hatte in einem Major Update die komplette Architektur auf den Kopf gestellt. Das wäre nicht nicht weiter schlimm gewesen, wenn eine anständige Update-Routine für die Konvertierung der alten Websites gesorgt hätte. Doch das war leider nicht so. Gerade bei umfangreichen Websites mit mehr als 50 Seiten, sorgte dies für Wochen, manchmal Monate an Reparaturaufwand, nur um den alten Stand wieder herzustellen. Die hierbei verursachten Kosten überstiegen wohl bei vielen Betreibern die eigentlichen Erstellungskosten der Website.
Zusätzliches Ärgernis: der Support aus Indien ist komplett überfordert und verweist Kunden aus aller Welt auf die Dokumentation.
Wer ähnliches durchlebt hat, weiß die Erfahrung eines WordPress Programmiers zu schätzen. Eine anständige Beratung und Konzeption (z.B. auf Basis eines eigens entwickelten Themes oder mittels schlanker Multi Purpose Themes) hätte die Sache von vorn herein verhindert.
Einen WordPress Programmierer finden
Mund zu Mund-Propaganda:
Wer beruflich im Agentur-Umfeld tätig ist, hat meist ein umfassendes Netzwerk. Immer mehr selbständige Web-Entwickler und auch Werbeagenturen bieten WordPress-Websites an. Die wenigsten davon sind jedoch auf WordPress-Entwicklung (mit PHP, JavaScript und CSS) spezialisiert. Die meisten arbeiten mit einer Vielzahl an Plugins. So entstehen zusätzliche Abhängigkeiten und Fehlerquellen.
Elance, Freelance & Co.
Plattformen für WordPress/Web-Entwickler aus aller Welt sind bekannt für eine Vielfalt an wirklich günstigenEntwicklern. So findet man auf diesen Portalen z.B. Fachkräfte aus Indien für 8-15 Euro Stundenlohn.
Wer in puncto Webdesign ein gewisses Fachwissen hat, wird bei einer Ausschreibung auf diesen Plattformen schnell 20 bis 30 Angebote bekommen und die entsprechenden Profis ‚aussieben‚ können. Der Kontakt muss auf Englisch geführt werden und man hat niemals die Sicherheit, den Entwickler auch morgen noch erreichen zu können.
Google und Konsorten
Googlet man nach ‚WordPress Programmierer‚ oder‚ WordPress Freelancer‚ so wird man schnell fündig. Auch die ortsbezogene Suche bringt meist ein oder zwei Spezialisten aus Ihrer Region hervor.
Wie aufwendig ist das Erstellen einer WordPress Webseite?
Die Erstellung einer WordPress Webseite ist in mehrere Schritte gegliedert. Meist läuft es folgendermaßen ab:
- Projektplanung: Festlegung des Funktions-Umfangs Ihrer Webseite, Kalkulation und Zeitplanung.
- Soll ein fertiges Premium Theme auf Ihre CI angepasst werden?
- Oder soll der komplette Entwurf eines Grafikers als eigenes Theme umgesetzt werden?
- Konzeption durch einen fähigen Grafiker
- Umsetzung des Designs in PHP/HTML/(S)CSS
- Einpflegen der Texte, Bilder etc.
- Livegang
Außerdem sollten folgende Punkte bereits vor der Programmierung besprochen werden:
- Imlementierung von Zusatzfunktionen, wie z.B.
- Kontaktformulare,
- eCommerce Funktionalität
- Importscripts, Cronjobs
- usw.
- Implementierung von Shortcodes zur einfachen Handhabung durch Redakteure
- Erstellung von Custom Post Types
Hierzu sollten Sie Ihre WordPress Agentur bereits mit ins Boot nehmen. Planungsfehler sind oft teuer und zeitraubend. Einfach mal drauf loslegen, und zusehen wie eine Website daraus wird, funktioniert erfahrungsgemäß nicht.
Wie Web-Entwickler WordPress Seiten kalkulieren
Wenn der Funktionsumfang festgelegt wurde, kann Ihr WordPress-Dienstleister den Zeitaufwand bereits zuverlässig abschätzen. Neben den Kosten für Bild- und Videomaterial, muss der Entwickler seine eigene Arbeitszeit einkalkulieren.
Bei größeren Projekten wird dabei mit Projekttagen („Personentage“) kalkuliert – bei kleineren Projekten können auch Stunden oder Pauschalen die Basis für das Angebot sein.
Typische Stundensätze
Wie bereits weiter oben angedeutet, bekommt man auf diversen Freelancer Plattformen bereits ausländische Fachkräfte für 25 bis 30 Euro pro Stunde. Deutschsprachige WordPress-Entwickler sind ab 50 – 70 Euro pro Stunde – also ca. 400,- bis 560,- Euro pro Tag zu haben.
Professionelle Web-Agenturen (mit eigenen Designern, Textern und Entwicklern) kalkulieren meist mit Stundensätzen von 80,- bis 120,- Euro – unabhängig davon, ob echte WordPress Spezialisten an Ihrer Website arbeiten.
Wie viel eine typische WordPress Seite kosten kann
Wer keine Erfahrung mit der Webseiten Entwicklung hat, kann mit Stundensätzen nur wenig anfangen. Darum sind hier markt-typische Preise für WordPress-Webseiten aufgelistet:
- Webseite für Selbständige: Liegen Texte, Bilder und ein Grobkonzept bereits vor, so sind typische Webseiten für Selbständige (Handwerker, Ärzte, Fitness-Studios, Anwälte etc.) bereits ab ca 2500,- Euro zu haben. Diese Seiten umfassen meist 5-10 Haupt- und Unterseiten, sowie einen Blog/News Bereich. Fast immer werden hierbei fertige Themes verwendet und auf das Wunschdesign des Kunden angepasst. Soll ein individuelles Design umgesetzt werden, sprechen wir von ca. 6000,- Euro (obige Umfänge vorausgesetzt)
- Unternehmenswebsites: Unternehmenswebsites für Klein- und Mittelstandsunternehmen, umfassen oft schon ein Minimum von 30 Seiten/Unterseiten. Wird die Seite mehrsprachig aufgesetzt, muss meist das Doppelte gerechnet werden. Entsprechend schwierig sind pauschale Aussagen hierzu. Bei einem Minimum von 30 Seiten/Unterseiten und einem angepassten Theme, können derartige Unternehmenswebsites ab ca. 8000,- Euro mit WordPress umgesetzt werden. Zusätzliche Funktionen, wie Mehrsprachigkeit, Importscripts oder Schnittstellen zu Jobportalen verursachen zusätzliche Kosten.
- eCommerce/Webshop: Das CMS ist das Herz eines Online-Businesses. Entsprechend sorgfältig sollte ein Webshop mit WordPress geplant werden. Sie sollten hierbei keine Kosten scheuen und einen wirklichen Profi engagieren. Kleine Webshops, basierend auf WordPress und WooCommerce, sind ab ca. 8.000,- Euro aufwärts zu haben. Hier spielen die Anzahl der Produkte, die Anzahl der Unterseiten, sowie die Versand- und Zahlungsabwicklung eine entscheidende Rolle. Zusatzfunktionen wie z.B. der automatische Import von Produkten müssen individuell kalkuliert werden. Umfangreiche Webshops mit WordPress/WooCommerce können zwischen 20.000 und 40.000 Euro kosten.